1. Schalenzusammensetzung:
Hartkapseln bestehen aus zwei unterschiedlichen Teilen, die hauptsächlich aus Gelatine bestehen, die oft aus tierischem Kollagen gewonnen wird. Gelatine ist ein aus Kollagen gewonnenes Protein, das typischerweise im tierischen Bindegewebe vorkommt. Dieses gelatineartige Material sorgt für die starre Struktur von Hartkapseln. Hersteller können in der Schalenzusammensetzung auch andere Inhaltsstoffe verwenden, um die Stabilität zu erhöhen oder die Freisetzungseigenschaften zu modifizieren, beispielsweise Weichmacher oder Farbstoffe.
Weichgelkapseln hingegen bestehen aus einem einzigen Stück Gelatine oder alternativen Polymeren. Gelatine bleibt aufgrund ihrer Biokompatibilität und Vielseitigkeit bei der Verkapselung verschiedener flüssiger oder halbfester Formulierungen eine häufige Wahl. Weiche Gelschalen sind im Vergleich zu ihren harten Gegenstücken weicher und biegsamer, sodass sie Materialien einkapseln können, die für Hartkapseln nicht geeignet sind, wie z. B. Öle oder Suspensionen.
2.Flexibilität:
Hartgelkapseln sind starr und unflexibel und behalten ihre Form auch unter Druck oder Belastung. Aufgrund dieser Eigenschaft eignen sie sich gut für die Aufnahme trockener oder pulverförmiger Formulierungen, da sie Schutz vor physischer Beschädigung oder Verformung bieten.
Weichgelkapseln weisen aufgrund ihrer einteiligen Konstruktion Flexibilität auf. Durch diese Flexibilität passen sie sich der Form des Inhalts an und eignen sich daher ideal zum Einkapseln von Flüssigkeiten, halbfesten Stoffen oder Suspensionen. Die weiche Beschaffenheit der Hülle erleichtert außerdem das Schlucken, wodurch weiche Gele für Verbraucher angenehmer sind, insbesondere für diejenigen, die Schwierigkeiten beim Schlucken fester Darreichungsformen haben.
3. Herstellungsprozess:
Hartgelkapseln werden typischerweise im Tauchformverfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren werden Edelstahlformen in eine Gelatinelösung getaucht, die eine dünne Schicht auf der Formoberfläche bildet. Die mit Gelatine beschichteten Formen werden dann abgekühlt und getrocknet, um die Kapselhälften zu bilden, die später zusammengefügt werden, um die gewünschte Formulierung zu verkapseln.
Weichgelkapseln werden mithilfe eines Rotationsdüsenverfahrens hergestellt, bei dem kontinuierlich rotierende Formen zum Einkapseln der flüssigen oder halbfesten Formulierung in der Gelatinehülle eingesetzt werden. Dieses Verfahren ermöglicht eine präzise Kontrolle des Füllvolumens und sorgt für eine gleichmäßige Verkapselung der Wirkstoffe.
4. Durchlässigkeit:
Hartgelkapseln bieten eine Barriere mit geringer Permeabilität und schützen empfindliche Inhaltsstoffe effektiv vor Feuchtigkeit, Sauerstoff und anderen Umweltfaktoren. Diese Eigenschaft macht sie für Formulierungen geeignet, die eine erhöhte Stabilität und Haltbarkeit erfordern.
Weichgelkapseln weisen im Vergleich zu Hartkapseln eine höhere Durchlässigkeit auf, was vor allem auf ihre flexible Hüllenzusammensetzung zurückzuführen ist. Obwohl sie dadurch möglicherweise weniger für feuchtigkeits- oder sauerstoffempfindliche Formulierungen geeignet sind, können Hersteller spezielle Beschichtungen oder Barrierematerialien verwenden, um Durchlässigkeitsprobleme zu mildern und die Produktintegrität aufrechtzuerhalten.
5.Größen und Formen:
Hartgelkapseln sind in einer Vielzahl von Größen und Formen erhältlich, um unterschiedlichen Formulierungen und Dosierungsanforderungen gerecht zu werden. Übliche Formen sind zylindrisch, kugelförmig oder länglich, wobei die Größen von #000 (größte) bis #5 (kleinste) reichen. Es können auch individuelle Formen entworfen werden, um spezifische Branding- oder Funktionsanforderungen zu erfüllen.
Weichgelkapseln haben im Vergleich zu Hartkapseln typischerweise eine begrenztere Auswahl an Größen und Formen. Übliche Formen sind oval oder rund, wobei die Größen von kleineren Größen für pädiatrische oder veterinärmedizinische Zwecke bis hin zu größeren Größen für Formulierungen für Erwachsene reichen. Auch wenn die Individualisierungsmöglichkeiten möglicherweise eingeschränkter sind, können Hersteller Weichgelkapseln dennoch an spezifische Produktanforderungen anpassen.
6. Inhaltstypen:
Hartgelkapseln werden hauptsächlich zur Aufnahme trockener oder pulverförmiger Formulierungen verwendet, darunter Vitamine, Mineralien, Kräuterextrakte und pharmazeutische Wirkstoffe. Die starre Hülle bietet Schutz vor Feuchtigkeit, Oxidation und physikalischen Schäden und gewährleistet die Stabilität und Integrität der eingekapselten Inhaltsstoffe.
Weichgelkapseln eignen sich gut zum Verkapseln von flüssigen oder halbfesten Formulierungen wie Ölen, Suspensionen, Emulsionen oder gelartigen Substanzen. Diese Vielseitigkeit ermöglicht die Verkapselung hydrophober oder lipophiler Verbindungen, deren Formulierung in anderen Dosierungsformen möglicherweise schwierig ist. Weiche Gele bieten aufgrund der verbesserten Löslichkeit und Absorption auch eine verbesserte Bioverfügbarkeit für bestimmte Verbindungen.
7. Manipulationssichere Funktionen:
Hartgelkapseln sind häufig mit sichtbaren, manipulationssicheren Merkmalen ausgestattet, um den Verbrauchern Sicherheit hinsichtlich der Produktintegrität zu geben. Zu diesen Merkmalen können farbige Bänder, aufgedruckte Logos oder Schnappverschlüsse gehören, die beim Öffnen sichtbar beschädigt sind und auf mögliche Manipulationen hinweisen.
Weichgelkapseln können aufgrund ihrer nahtlosen Konstruktion keine sichtbaren Originalitätsmerkmale aufweisen. Allerdings setzen Hersteller in der Regel zusätzliche Verpackungsmaßnahmen wie Blisterverpackungen oder Folienversiegelungen ein, um die Produktsicherheit zu erhöhen und Manipulationen während des Vertriebs und der Lagerung zu verhindern. Diese Sekundärverpackungslösungen tragen dazu bei, die Sicherheit und Authentizität des Produkts aufrechtzuerhalten, bis es den Endverbraucher erreicht.